
Kurz und bündig ⚡
Was ist Tsuka-ITO?
- Ein Geflecht über dem Griff des Katanas.
- Sorgt für einen ergonomischen, rutschfesten Griff.
- Seide, Baumwolle oder Leder.
- Verschiedene Flechtmuster: Hineri Maki, Tsumami Maki, Katate Maki.
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Tsuka-ITO oder ITO bezieht sich auf die Seiden- oder Baumwollschnur, mit der der Schwertgriff des Katana geflochten ist, die so genannte Tsuka. Dieses als Tsuka Maki bezeichnete Flechtmuster ist nicht nur dekorativ, sondern spielt eine entscheidende Rolle für die Ergonomie und Handhabung der Waffe, da es dem Schwertkämpfer einen festen, bequemen Griff bietet.
Funktionelle Rolle des Tsuka-ITO
Die dichte Flechtung sorgt für einen festen, rutschfesten Griff, der für die Handhabung des Katana unerlässlich ist. Die Textur und die Spannung des Geflechts absorbieren Stöße und ermöglichen eine präzisere Kontrolle der Bewegungen. Traditionell wird Tsuka-ITO von Handwerksmeistern hergestellt, die die Spannung anpassen, um sicherzustellen, dass der Griff sowohl bequem als auch stabil ist.
ITO-Materialien
- Seide: Seide gilt traditionell als das edelste Material und wird wegen ihres seidigen Griffs und ihrer außergewöhnlichen Stärke geschätzt. Sie garantiert nicht nur einen angenehmen Griff, sondern absorbiert auch hervorragend Schweiß, was sie besonders für lange Katana-Schwünge geeignet macht. Die Möglichkeit, sie in einer breiten Palette lebendiger Farben zu färben, macht sie zu einer bevorzugten Wahl für diejenigen, die sowohl Leistung als auch raffinierte Ästhetik suchen.
- Baumwolle: Baumwolle ist eine erschwinglichere Alternative, aber dennoch ein langlebiges Material, das einen soliden, zuverlässigen Griff bietet. Ihre hohe Absorptionsfähigkeit sorgt dafür, dass die Hände auch bei intensiver Nutzung trocken bleiben. Obwohl auch Baumwollgeflechte in verschiedenen Farbtönen erhältlich sind, ist ihre Langlebigkeit im Allgemeinen geringer als die von Seide, insbesondere bei regelmäßigem Gebrauch.
- Leder: Das für seine Robustheit geschätzte Leder zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, einen festen, dauerhaften Griff zu bieten. Es ist weniger saugfähig als Baumwolle oder Seide und zeichnet sich durch seine Verschleißfestigkeit aus. Leder kann nach ästhetischen Gesichtspunkten behandelt und gefärbt werden, hat aber den Nachteil, dass es bei Nässe rutschig wird, was bei bestimmten Praktiken ein Problem darstellen kann.
Tsuka-ITO-Flechttechniken
Das ITO-Flechten, auch bekannt als Tsuka Maki, ist eine uralte Technik, die von Generation zu Generation weitergegeben wird und die akribische Handwerkskunst bewahrt.
Tsumami Maki
Tsumami Maki ist eine Flechtvariante, die sich durch ihre Komplexität und Raffinesse auszeichnet und häufig Zeremonialschwertern vorbehalten ist.
Hineri Maki
Bei einer der beliebtesten Methoden, dem Hineri Maki, wird das Ito in einem regelmäßigen, symmetrischen Muster gewickelt, das über die gesamte Länge des Griffs rautenförmige Formen bildet. Diese Technik erfordert große Präzision, um ein perfektes Gleichgewicht zwischen Ästhetik und Festigkeit zu erreichen. Sie wird besonders für hochwertige Schwerter geschätzt.
Katate Maki
Katate Maki, häufig für Gunto (japanische Militärschwerter) verwendet, ist eine asymmetrische Flechtung, die den einhändigen Griff optimiert. Diese Technik, die sich durch eine hohe Zugfestigkeit auszeichnet, wurde von Kriegern im mittelalterlichen Japan wegen ihrer Schnelligkeit und einfachen Handhabung bei gleichzeitiger Gewährleistung der Kampfkraft bevorzugt.
Tatakemaki
Tatakemaki wird, ähnlich wie Hineri Maki, häufig für zeremonielle Katanas verwendet und verleiht ihnen einen zusätzlichen Hauch von Eleganz, während es gleichzeitig ein hohes Maß an Haltbarkeit gewährleistet.



Schließlich sind einige Tsuka mit Hishigami verstärkt, kleinen Dreiecken aus gefaltetem Papier, die zwischen demselben (Strahlenhaut) und dem ITO eingefügt sind. Diese diskreten Elemente verbessern die Festigkeit und Langlebigkeit des Gewebes beträchtlich und garantieren einen besseren Halt im Laufe der Zeit und eine höhere Festigkeit.
Der Flechtprozess
Das Flechten von Griffen ist eine akribische Kunst. Der Handwerker beginnt mit der Positionierung der menuki (Metallornamente) unter dem Geflecht, was große Präzision erfordert, um jegliche Fehlstellung zu vermeiden. Anschließend wird das Ito um den Griff gewickelt, wobei darauf geachtet wird, dass der Stoff in jeder Phase straff gezogen wird.
- Vorbereiten der Tsuka: Der Griff (Tsuka) wird zunächst mit Samegawa (Rochenhaut) umwickelt, um eine strukturierte, griffige Oberfläche zu erhalten.
- Anbringen des ITO: Das ITO wird mit einem speziellen Knoten am Ende der Tsuka befestigt, damit es sich beim Flechten nicht verschiebt.
- Flechten: Das ITO wird über und unter das Menuki gewickelt.
- Festziehen und Anpassen: Jeder Abschnitt des ITO wird vorsichtig gezogen und eingestellt, um eine gleichmäßige Spannung zu gewährleisten.
- Fertigstellung: Das Ende des ITO wird mit einem abschließenden Knoten gesichert, der häufig mit Klebstoff verstärkt wird, um den Halt zu gewährleisten.
Wie wartet man einen Tsuka-ITO?
Um die Lebensdauer des Tsuka-ITO zu verlängern, ist eine regelmäßige Pflege unerlässlich. Feuchtigkeit und Schweiß können das Material mit der Zeit schwächen. Wir empfehlen:
- Wischen Sie den Griff regelmäßig mit einem trockenen Tuch ab.
- Vermeiden Sie es, ihn längere Zeit Hitze und Feuchtigkeit auszusetzen, da dies die Fasern beschädigen kann.
- Bei Seidengeflechten kann die Verwendung spezieller Produkte dazu beitragen, Glanz und Struktur zu erhalten.
Tradition und Symbolik
Tsuka-ITO, das sich von Fuchi bis Kashira erstreckt, ist nicht nur ein funktionelles Element, sondern auch mit Symbolik durchdrungen. Die Art und Weise, wie es gewebt wird, kann die Region, den Clan oder die Tradition widerspiegeln, der der Handwerker angehört. Auch die gewählten Farben und Muster haben oft eine tiefe Bedeutung: Schwarz und Rot zum Beispiel symbolisieren Stärke und Tapferkeit.